Stilrichtung

Japan Karate Dentokai Shoto-Ha (JKD Shoto-Ha) ist eine eigene Stilrichtung für traditionelles Japanisches Karate im Deutschen Karate Verband e.V. (DKV), JKD Shoto-Ha ist kein neuer Karate Stil. Der DKV ist der einzige durch den Staat anerkannte und durch den Deutschen Olympischen Sport Bund bestätigte Fachverband für Karate in Deutschland.

Die Mitglieder des Japan Karate Dentokai Shoto-Ha interpretieren und vermitteln Karate-do als lebensbegleitende Kampfkunst, die:

Oberstes Ziel in der Kunst des Karate stellt die Bildung des Charakters dar. Die Verbindung von Körper und Geist steht im Mittelpunkt des Budo-Gedanken und kann nur durch hartes lebenslanges Training erreicht werden. Das gilt für JKD Shoto-Ha als höchstes Ziel und Orientierung.

Konzept

Besonders charakteristisch für unsere traditionelle Stilrichtung ist die ganzheitliche und umfassende Einheit in der Betrachtung und Vermittlung der Trainingsinhalte, bestehend aus Grundschule (Kihon), der klassischen Formübungen (Kata) und den Kampfübungen (Kumite). Durch das Üben dieser drei Säulen des Karate-do wachsen unweigerlich Kraft, Spirit und Disziplin.

„Man lernt Geduld, Mitgefühl, Treue, Unabhängigkeit, Respekt und Integrität.“

Nobuyuki Nakahara8. Chairman der JKA

(Zitat aus: Message des 8. Chairman der JKA Nobuyuki Nakahara, Emeritus Member of the Policy Board, Bank of Japan).

Kihon, Kumite und Kata sind untrennbare Bereiche, die die Herausbildung einer korrekten Technik im Sinne des Kime und der Todome Waza (Final Blow) ermöglichen. Sinngemäß bedeutet Kime „Fokussierung der Kraft in einem Punkt“ und meint eine „Ganzkörperspannung“ im Moment des Treffens beim Blocken, Stoßen, Schlagen oder Treten. Um die größtmögliche Kraft (Def. nach Newton: F=m·a) für eine Karate-Technik zu entwickeln, muss man die Prozesse der inter- und intramuskulären Koordination beherrschen lernen. Nur wenn der Karateka lernt, das Wechselspiel aus Anspannung (Kontraktion) und Entspannung (Expansion) zu optimieren, kann er mit seiner Technik effektiv Kraft übertragen und entstehende Gegenkräfte absorbieren (Actio et Reactio).

Der historische Hintergrund und die psychologische Basis für die Auffassungen im traditionellen Karate ist die Idee des Ikken hissatsu (ichi gekki hisatsu – mit einem harten Schlag), mit „einem Schlag“ zu entscheiden. Beim Konzept des Todome Waza (Final Blow) spiel der Instinkt vom „Töten und Getötet werden“ der alten japanischen Kriegskünste eine große Rolle. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich dieses Konzept äußerlich gewandelt. Im Unterschied zu den alten Kriegstechniken der Samurai (Bujutsu) wird in den Kampfkünsten (Budo) zwar auf die physische Vernichtung des „Gegners“ bzw. des Trainingspartners verzichtet, aber auch hier ist die Essenz des Ippon (ein Punkt) und der Ippon Waza (Todome Waza) die philosophische Interpretation:

ist man tot.

Für uns im JKD Shoto-Ha ist Karate-do auch im sportlichen Vergleich kein bloßes Spiel um Punkte oder Medaillen und auch kein Entertainment. Karate-do soll die Menschen zum respektvollen und friedvollen Miteinander erziehen. Wenn es jedoch in einer Situation unvermeidlich wird, sollte „ein Schlag“ ausreichen, um einen Aggressor kampfunfähig zu machen. Vor diesem Hintergrund – Selbstverteidigung und Persönlichkeitsbildung – wurden die Techniken des Karate entwickelt und über die Generationen weitergegeben. In dieser Tradition betrachten wir Karate-do.

Quelle: http://jkd-shotoha.de