Sensei Mohamed
Sensei Mohamed Oussar
Unser Cheftrainer und Dojogründer absolvierte auf dem DKV-Tag in Magdeburg erfolgreich die Prüfung zum 7. Dan (DKV). Dan-Grade sind ihm eigentlich nicht wichtig, er sagt seinen Schülern immer, der Gürtel hat als einzige Funktion, den Karateanzug zusammenzuhalten! Da M. Oussar aber schon viele, viele Jahre Karate betreibt (bald 50!), war es die logische Folge, dass unser Sensei nun zu den höchst graduierten Dan-Trägern in Deutschland gehört. In Hagen ist er seit 1992 ehrenamtlich als Übungsleiter tätig und gründete hier den 1. Karateverein.
(Text von Peter Becker) : „Bei diesem Portrait muss ich mir jedes Wort genau durch den Kopf gehen lassen – am besten dreimal, oder noch besser 6-mal, denn Mohamed hat den 6. Dan in Karate. Ein falsches Wort und ich werde nie wieder etwas schreiben können. Nein, so ist er nun wirklich nicht. Wir haben Herrn Oussar als sympathischen, freundlichen und humorvollen Menschen kennen lernen dürfen und es war eine Bereicherung.
Wer ist Mohamed Oussar?
Der Sensei (Meister, Karatelehrer) wurde 1957 in Tiaret (Algerien) geboren und entdeckte dort im Alter von 11 Jahren seine Affinität zum Karate. Von einem Japaner, der in Algerien als Arzt tätig war, lernte Mohamed Karate. Der Modellathlet berichtet: „Das Training war hart, sehr hart. Wir mussten manchmal zwei Stunden in der Kiba-Dachi-Stellung verharrend Tekki-Waza-Techniken (Handtechniken) üben. Das ist heute unvorstellbar.“
Wie bei den meisten asiatischen Kampfsportarten, sollen Geist und Körper zusammenfließen, deshalb lautete die Antwort des Arztes auf die Frage, weshalb das Training so hart sein müsse, mit „Die Technik verlernst Du, aber die Kime (Kraft) bleibt für immer“. Das harte Training wurde 1970 mit dem ersten Platz bei den Bezirksmeisterschaften in Tiaret belohnt, der damals 13-jährige stand auf dem Podium. Später war er auch international erfolgreich. Mohamed zog 1973 nach Toulouse (Frankreich), aber auch hier blieb er seinem Sport treu und lernte bei dem europaweit bekannten Sensei Dominic Vallera weiter und legte den 1. Kyu ab. 1978 erarbeitete er sich, wieder in Algerien, den 1. Dan.
„Das Dojo ist ein Hafen, und die Karateka seine Boote: Man fährt hinaus in die Welt, perfektioniert das Segeln und entdeckt. Doch jedes Boot muss immer wieder geladen und gewartet werden. Jedes Boot braucht seinen Hafen.“ - Mohamed Oussar
1977 suchte Mohamed in Leipzig (ehemalige DDR) sein Zuhause. Obwohl Karate in Ostdeutschland verboten war, schaffte es der Karatejunkie in mehreren Vereinen Karategruppen zu etablieren, die auch heute noch existieren. 1986 zog er mit seiner Frau Ute in den Westen, nach Hagen. Ute und Mohamed haben 2 Kinder, die natürlich ebenso begeistert dem Karate nachgehen wie ihr Vater und ihre Mutter, die erst mit 35 Jahren mit dem Sport begonnen hat. Übrigens wurde Karate 2003 als Gesundheitssport von der World Health Organisation (WHO) anerkannt. In Eckesey unterrichtet Mohamed ehrenamtlich im TUS E02 seine Karateka-Schüler. Die Altersgruppe liegt zwischen 4 und Ende 40. Auch an Hagener Schulen, z.B. am Fichte-Gymnasium oder an der Luise-Rehling Realschule Altenhagen bietet der, als Dolmetscher (arabisch-französisch) tätige, Sensei Karatekurse an. Bezeichnend ist, dass der Karateka das alles ehrenamtlich betreibt. Außer einer geringfügigen Aufwandsentschädigung bekommt der durchtrainierte Mann nichts. Wirklich nichts ? Doch! 3 Abende haben wir Herrn Oussar begleitet und gesehen, wie seine Schüler ihn als Vorbild bewundern. Nicht zu Unrecht. Der Mann beherrscht es Pädagogik, Freundschaft und Autorität miteinander zu verknüpfen. Es waren 3 schöne Abende. Danke Mohamed“ (von Peter Becker, www.eckesey.de ) Unser Freund Peter Becker lebt leider nicht mehr! Um sein Andenken zu wahren, löschen wir diesen schon einige Jahre alten Text nicht von unserer Seite!